Wirtschaftsstandort Holland

Wirtschaftsstandort Holland

Die Wirtschaft Niederlande befindet sich heute in einem modernen Industrieland mit einem sehr hohen Anteil an Erwerbstätigen im tertiären Wirtschaftsbereich. Ihre Anzahl hat diejenigen der Industriebeschäftigten nach dem Zweiten Weltkrieg sogar übertroffen. Diese Erscheinung ist charakteristisch für hochentwickelte Volkswirtschaften. Obwohl die Industrie des einstigen Agrarlandes, das zugleich Weltruhm als Handels- und Seefahrernation genoss, erst nach dem Zweiten Weltkrieg ihre entscheidenden Entwicklungsimpulse erhielt, hat sie heute mit rund 45 % den größten Anteil am Nettoinlandsprodukt. Auf die Landwirtschaft entfallen dagegen etwa 7 % obwohl sie rund 60 % der gesamten Fläche des Landes beansprucht.

Die Rohstoffversorgung der niederländischen Industrie bezüglich der Wirtschaft Holland muss fast gänzlich durch Importe sicher gestellt werden, denn nennenswerte inländische Bodenschätze sind kaum vorhanden. Zwischenzeitlich wurden sogar die Kohlenzechen in Südlimburg geschlossen, denn sie waren mit den riesigen Ergasfeldern, die in den Provinzen Groningen, Friesland und Drente sowie auf dem Nordseeschelf erschlossen wurden, nicht konkurrenzfähig. Die Förderung von Erdöl spielt im Bezug auf den Firmenstandort Holland beziehungsweise Firmenstandort Niederlande im Vergleich zum Ergas nur eine geringe Rolle. Die Rohstoffknappheit im eigenen Land hatte in der Vergangenheit zur Folge, dass sich während des Industrialisierungsprozesses keine Schwerindustrie als ökonomische Basis entwickelte wie zum Beispiel in Belgien, der Bundesrepublik Deutschland oder anderen klassischen Industrieländern. Es entstanden vielmehr exportorientierte, arbeitsintensive Veredelungsindustrien, die Halbwaren und hochwertige Fertigprodukte herstellen und des Öfteren eine Firmensitzverlegung nach Holland nach sich zogen. Eine nennenswerte Eisenhüttenindustrie wurde erst in den letzten Jahrzehnten aufgebaut, und zwar in verkehrsgünstiger Lage bei IJmuiden am Nordseekanal. Erz- und Kohlefrachter von Übersee können direkt neben den Hochöfen entladen werden. Dasselbe gilt für die Aluminiumwerke in Delfzijl an der Emsmündung.

Der Wirtschaftsstandort Holland umfasst die traditionelle Werftindustrie in Rotterdam, Schiedam und Amsterdam, aber viele Werften wurden während der letzten Jahrzehnte geschlossen. Weitere Zweige der Metallindustrie sind der Maschinen-, Motoren- und Fahrzeugbau. Das Holland Steuersystem ist übersichtlich.